Die peruanischen Anden, Die Wiege des Andinismus

Einleitung: Um erste Erfahrungen im Hochgebirgsbergsteigen zu sammeln, bieten die peruanischen Anden eine Vielzahl von Gipfeln unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, inmitten einzigartiger und ursprünglicher Landschaften.

TEXTE & FOTOS : Stéphane Schaffter

Trotz der vielen beeindruckenden natürlichen Hindernissen, verfügte Peru bereits zur Zeit der Inkas über ein äusserst strukturiertes Strassennetz. Einer alten Sage zufolge benötigte man vor dessen Erbauung „das Auge eines Falken, das Gehör eines Esels, die Schlauheit eines Affen und das grosse Mundwerk eines Händlers“, wenn man seinen Bestimmungsort erreichen wollte.
Die Geschichte der Andeneroberungen widerspiegelt den Weg der grossen Alpinisten, die sich ihre Sporen alle zuerst hier abverdient hatten, bevor sie die Herausforderung „Himalaya“ in Angriff nahmen.
In den Kordilleren der Anden kennzeichnen sich die Gipfel durch Berggrate in luftiger Höhe und verschneite gezackte Hörner, die an Meringues erinnern.
Von an der Küste gelegenen atemberaubenden Wüsten, über Amazonien und den steilen, schroffen Hängen, den sogenannten „Cerros“, wie die Gipfel von den Kastiliern genannt werden, erstreckt sich eine Vielzahl an traumhaften Routen für jene Alpinisten, die auf der Suche nach Authentizität sind.

Eine Trekkingtour entlang majestätischer Berge
Eine Tour entlang der Cordillera Huayhuash ist eine einzigartige Route zu Füssen majestätischer Berge, welche von gezackten und vergletscherten Kämmen bedeckt sind, „die den Kletterern das Leben zuweilen schwierig machen“. Man benötigt zwölf Tage, um die gesamte Tour zurückzulegen.
Die Ausrüstung wird von Maultieren getragen, ein kleiner Rucksack genügt für die Tagesverpflegung. Die einzelnen Etappen reihen sich stetig aneinander - im Rhythmus der Schritte entlang der kleinen Pfade, welche die einsamen Dörfer miteinander verbinden. Die Caruacocha Lagune vor dem imposanten Yerupaja, mit 6'634 Metern der zweithöchste Berg Perus, ist eine Oase der Ruhe, wo alle Träume wahr werden. Ein Gespräch mit einem Schafzüchter, ein Anglerausflug auf der Jagd nach einer wohlschmeckenden Forelle oder einfach nur das Geniessen der Stille, in unserer Welt alles längst vergessen gegangene Qualitäten.
Mehrere Gipfel, mit Höhen bis zur mythischen 6'000 Meter Grenze, eignen sich ideal für einen Einstieg in den Alpinismus und um zum Beispiel das Begehen eines Gletschers kennen zu lernen.
Eine solche Reise beginnt man am besten bei Matacancha, über den Cacanan Pass und entlang der Selva Alta bis nach Llamac und Chiquian. Es folgt ein kurzer Abstecher nach Huaraz, die am Fusse der berühmten Cordillera Blanca gelegene Bergsporthochburg, auch als Chamonix der Anden bekannt, welche durch die Ausbeutung der rundum gelegenen Minen heute stark verstädtert ist.

Weltkulturerbe
Ein absolutes Muss ist ein Besuch von Machu Picchu, der verlorenen Ruinenstadt der Inkas, die man entweder mit dem Zug, über den Fluss oder dem alten Inka Pfad erreichen kann. Die Zitadelle Machu Picchu diente zum Schutz gegen den Angriff möglicher Feinde. Sie wurde von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen. Kleine Fusswege mit Stufen und Tunnels führen auf einer Länge von insgesamt 38 Kilometern an den Serpentinen hoch bis zur Stadt. Dieser Weg wird Inka Pfad genannt und in der Sprache der Peruaner „Camino Inca“. Am Ende der Strecke befindet sich Itipuncu, von wo aus man einen Blick von oben auf die alte Kulturstätte der Inkas werfen kann.

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