Die richtige Ausrüstung in den Bergen
Der Spass beginnt mit dem richtigen Rucksackinhalt

Von der Wanderung bis zu anspruchsvollsten Bergtouren, zu Ski oder beim Klettern – es ist nicht immer möglich, die ideale Ausrüstung mit sich zu führen, die für alle Situationen geeignet ist. Der Amateur benötigt daher bei der Wahl seiner Bekleidung und Ausrüstung eine gesunde Portion Menschenverstand. Nachfolgend einige Details…

Bevor man zu einem Ausflug aufbricht, ist es absolut unerlässlich, einen präzisen Wetterbericht einzuholen und die Dauer der geplanten Tour und deren Distanz zu kalkulieren und abzuklären, ob es auf der gewählten Route Schutzhütten gibt, welche man bei Schlechtwetter aufsuchen könnte. Darüber hinaus gilt es noch einige weitere wichtige Charakteristiken zu bedenken, will man eine Bergtour in Angriff nehmen: Je höher man aufsteigt, umso abrupter können sich die meteorologischen Begebenheiten ändern. Unabhängig der Jahreszeit kann das Wetter jederzeit umschlagen. So kann man selbst Mitten im Sommer innerhalb von nur gerade einmal einer Stunde von strahlendem Sonnenschein und intensiver Wärme in eine Zone mit Schnee geraten. Es ist daher unerlässlich, sich der Umgebung, in welcher wir unseren Freizeitvergnügen nachgehen, entsprechend adäquat zu kleiden.
Zu allererst ist eine geeignete Ausrüstung ein Garant für Komfort und damit Freude. Zugleich kann sie aber auch Katastrophen verhindern. Denken wir in diesem Zusammenhang zum Beispiel an Erfrierungen, die fernab von extremen Bedingungen eher selten sind. Dagegen kann unser Körper zu jeder Jahreszeit und selbst bei geringer Höhe einen Zustand von Hypothermie erreichen. Um eine solche, potentiell gefährliche, Situation zu vermeiden, müssen wir uns bei unserem Aufenthalt in den Bergen gegen die drei folgenden Faktoren schützen: die Kälte, die Feuchtigkeit und den Wind.

Der richtige Kälteschutz
Die Luft als solche kühlt uns nicht aus. Es ist unser Körper, welcher versucht, die ihn umgebende Luft zu erwärmen, wenn diese niedriger ist als unsere Körpertemperatur.
Aus diesem Grund ist es notwendig, sich gegenüber der uns umgebenden Atmosphäre bestmöglichst zu isolieren, um so die Wärme zu erhalten, die unser Organismus produziert. Gelingt es uns nicht, die notwendige Energie herzustellen, um die uns umgebende Luft zu erwärmen, sinkt unsere Körpertemperatur soweit ab, bis sie die Aussentemperatur erreicht hat.
Wolle ist ein guter Isolator. Doch Kleidungsstücke aus Wolle sind voluminös (z.B. in einem Rucksack), schwer und trocknen nur langsam. Es empfiehlt sich daher, spezielle Hosen und Jacken aus „Faserpelzā€œ zu verwenden, der je nach Faserlänge einen unterschiedlichen Isolationsschutz aufweist. Die Kleider aus „Faserpelzā€œ sind komprimierbar, leicht, atmungsaktiv und trocknen schnell. Dennoch verwenden wir immer noch bevorzugt Wolle, wenn es um den Schutz unserer Füsse und Hände gegen Kälte geht.
Doch auch die richtige Unterwäsche spielt eine wichtige Rolle beim Konservieren von Wärme. Eine feine Lage schützt den gesamten Körper und hält uns warm. Auch hier gilt das bewährte Prinzip von atmungsaktiven und leicht trocknenden Materialien.
Die beste Art und Weise, unsere Aktivitäten den meteorologischen Begebenheiten anzupassen, besteht darin, sich mehrschichtig einzukleiden und je nach Anstrengung und Temperatur, eine Lage mehr oder weniger anzuziehen. Atmungsaktive Unterwäsche, eine feine Lage „Faserpelzā€œ sowie eine weitere Lage aus etwas dickerem Gewebe sind die ideale Standardbekleidung, welche sich für die meisten Aktivitäten in den Bergen eignet, sei dies für Profis oder Anfänger. Den etwas wagemutigeren Abenteurern sei noch eine Lage in Form einer Daunenjacke empfohlen, die einen zusätzlichen Schutz gegen die Kälte darstellt.
In diesem Zusammenhang gilt es auch zu bedenken, dass der Wärmeverlust unseres Körpers nicht proportional zur exponierten Oberfläche steht. Gewisse Körperpartien, wie zum Beispiel der Kopf, müssen besonders gut geschützt werden. Aus diesem Grund raten wir dringend zu einer guten Kopfbedeckung und Handschuhen, selbst während den warmen Monaten.

Der richtige Feuchtigkeitsschutz
Feuchtigkeit kann unterschiedlichen Ursprungs sein. Scheint es noch logisch, dass Regen, Schnee oder Nebel mit Feuchtigkeit verbunden werden, so sollte man nicht vergessen, dass auch der Schutz gegen die eigene Transpiration unerlässlich ist. Unser Körper muss bei gleich bleibender Temperatur sehr viel mehr Energie aufbringen, um Wasser zu erwärmen als Luft. Aus diesem Grund beginnen wir sehr viel schneller zu frieren, wenn wir feucht sind.
Der oben erwähnte „Faserpelzā€œ schützt vor Feuchtigkeit nicht. Aus diesem Grund muss noch eine weitere Lage zur Ausrüstung hinzugefügt werden. Es empfiehlt sich, eine dünne Hose und Jacke mit zu nehmen, die atmungsaktiv und zugleich wasserfest ist. Die Mehrheit der verwendeten Materialien besteht aus dem berühmten Gore Tex ® Gewebe, welches genau diese Charakteristika erfüllt.
Trocken bleiben! Das muss das Motto des Berggängers sein. Daher ist es unerlässlich, auch Ersatzkleidungsstücke in den Rucksack zu packen, die zum Einsatz kommen für jene Kleider, die nicht so leicht trocknen.

Der richtige Windschutz
Der Wind macht die dünne Wärmeschicht, die unser Körper gegenüber der Luft aufbaut zu Nichte und verstärkt damit das „Kältegefühlā€œ unseres Körpers ganz massiv. Nehmen wir zum Beispiel eine Aussentemperatur von gemessenen 0Ā°C bei einem Wind von 40km/h. Dies entspricht einer Temperatur von -16Ā°C. Generell kann gesagt werden, dass ein Material, welches vor Regen schützt auch gegen den Wind isoliert. Umgekehrt gilt dies jedoch nicht. Vom « Faserpelz » zum Beispiel sagt man, dass er vor Wind schützt, nicht jedoch vor Nässe. Dies ist nur zum Teil korrekt. Diese Kleidungsstücke schützen nur teilweise vor Wind und überhaupt nicht vor Regen oder Schnee. Um einen optimalen Schutz zu geniessen, sei auch hier das berühmte Gore Tex ® Gewebe empfohlen.

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